St. Jacobikirche in Süderbrarup


Wann genau die St. Jacobi-Kirche gebaut wurde, weiß keiner ganz genau. Um 1200 wird sie spätestens als Feldsteinbau vorhanden gewesen sein. Als Süderbrarup wuchs, wurde der alte und baufällige Glockenstapel abgerissen, die Kirche wurde nach Westen etwas verlängert (mit Ziegeln statt Feldsteinen!) und ein neugotischer Turm errichtet (1891/92). Bei diesem Umbau wurden auch die Gewölbe im Kirchenschiff und Chorraum, sowie die Emporen eingebaut. 1912 folgte der Anbau der Sakristei. Damit war die heutige Außenform fertig.

Das Innere veränderte sich dann noch einmal 1976/77 durch eine umfassende Renovierung. Ein neues Portal mit Kupfertüren, eine Fußbodenheizung, ein neues Gestühl und ein völlig neu gestalteter Altarbereich mit neuem Altar und Altarkreuz und Osterfenster des Hamburger Künstlers Claus Wallner. 

Die Architekten der Renovierung 1976, Peter Kahlcke und Bertram Steingräber, Kiel entwarfen den modernen Altar, für den der Hamburger Künstler Claus Wallner ein dreiteiliges farbiges Keramikrelief schuf. Es zeigt Christi Einzug in Jerusalem, das Abendmahl und die Grablegung. An den früheren Barockaltar erinnert ein kleines Abendmahlsgemälde an der Nordwand des Schiffs. Hinter dem Altar erstrahlt die ebenfalls von Wallner in spätexpressionistischer Stilhaltung geschaffene Bleiverglasung des romanischen Ostfensters mit dem Auferstandenen.


Aus der Frühzeit der Kirche um 1200 hat sich die wuchtige Granittaufe erhalten. Die Ecken ihres als umgekehrtes romanisches Würfelkapitell geformten Fußes betonen urtümliche Menschenköpfe, auf seinen Flächen sieht man Kreuze und Lilien in flachem Relief.

Die große Fläche über dem niedrigen, in der Gotik zugespitzten Chorbogen füllt eine um 1500 geschnitzte spätgotische Triumphkreuzgruppe. Von besonderer hoheitsvoller Schönheit ist die frühgotische, um die Mitte des 13. Jh. geschaffene thronende Muttergottes mit dem segnenden Jesuskind.

Unter den zahlreichen Renaissancekanzeln Angelns, die im späten 16. und frühen 17. Jh. für den lutherischen Predigtgottesdienst entstanden, ist die Süderbraruper von 1578 eine der ältesten. Ihren Korb zieren feingeschnitzte Ornamente. Der Schalldeckel wurde erst 1691 vom Orgelbauer (!) Matthias Hansen hinzugefügt. Die Orgel mit neugotischem Prospekt baute die Werkstatt Vieth in Celle 1895, nach 1931 wurde sie von der Werkstatt Walcker in Ludwigsburg erweitert .